Finn Johannsen – live at Luna Club, November 12th 2021

Posted: November 17th, 2021 | Author: | Filed under: Mixes | Tags: , | No Comments »

@ freitags.elektronisch

Posted: November 9th, 2021 | Author: | Filed under: Gigs | Tags: , | No Comments »

Platten packen mit Finn Johannsen

Posted: March 2nd, 2018 | Author: | Filed under: Interviews Deutsch | Tags: , , , , , , , , | No Comments »

Finn, wann und wo wirst du das nächste Mal auflegen?
Das ist nächste Woche (Ende Dezember), da feiern wir zwei Jahre Druffalo in der Bar. Und zehn Jahre Druffalo insgesamt, aber das feiern wir schon das ganze Jahr lang. Wir machen das so ein bisschen wie am Anfang, denn Kummi und ich spielen 70er-Jahre-Disco auf dem oberen Floor. Da kommen aber auch recht viele Rare-Soul-Fans, um bei uns zu tanzen, weil sie Disco für sich entdecken. Für die gibt’s dann den unteren Floor.

Hast du dich schon auf den Abend vorbereitet?
Dieses Mal habe ich sogar schon komplett gepackt. Über Weihnachten fahre ich nach und komme erst kurz davor wieder, das wäre sonst zu hektisch geworden. Da habe ich jetzt die Tage einfach einen freien Abend genutzt und Platten rausgestellt und gepackt. Den Stapel noch schnell in den Trolley gerammt und ich könnte loslegen.

Reicht denn da überhaupt eine Tasche?
Ok, vielleicht werden es auch zwei. Bei so einer Disco-Nacht kannst du nicht die ganze Zeit nur ein Tempo spielen, das geht einfach nicht. Theoretisch ist es möglich, macht aber nicht viel Spaß. Deshalb habe ich in solchen Fällen immer noch eine zweite Tasche mit so langsameren Sachen dabei. Gerade bei so einem Discoabend muss das Ende eben emotional sein – und möglichst alle müssen weinen.

Kam das schon häufiger bei euren Partys vor?
Sehr oft sogar! Wir haben mit der Musik schon gestandene Männer zu Tränen gerührt.

Finn Johannsen

Wieviel Auftritte hast du derzeit ca. pro Monat?
Das sind etwa drei bis vier.

Packst du dafür jedes mal neu oder bleiben schonmal alte Platten im Case?
Meistens packe ich komplett neu. Eine Ausnahme sind die Residencies, weil wir da halt schon einen bestimmten Sound spielen, ohne aber immer das gleiche Set zu spielen. Wir machen da ja nicht nur Disco, sondern auch mal Garage und so. Da achte ich aber auch darauf, dass ich mich nicht zu sehr wiederhole. Es gibt natürlich so ein paar Druffalo-Hits. Und bei der „Power House“-Reihe mache ich das eigentlich genauso. Ich habe so viele Platten in der Richtung, da muss ich mich nicht wiederholen. Da stellt man sich ja auch jeweils neu auf den anderen DJ ein. Für die Club-Gigs an sich packe ich aber wirklich immer komplett neu. Zum einen weil ich Routine hasse, das macht mich wahnsinnig. Und ich bin kein Touring-DJ und zwischen den Auftritten immer wieder zu Hause.

Gibt es aber dennoch so zwei, drei Platten, die du häufiger dabei hast?
Bei den Discoabenden muss ich auf jeden Fall eine Chic-Platte dabei haben. Für den Schluss gibt’s auch so ein paar Favoriten. Zum Beispiel „Touch Me In The Morning“ von Marlena Shaw. Und so eine richtig klassische Druffalo-Platte ist auch Larson – „Lotta Love“. Beim House und Techno ist das zum Beispiel „Reasons To Be Dismal“ von den Foremost Poets, die habe ich wirklich oft dabei, so eine alte Nu .

Wie lange brauchst du in der Regel, um Platten zu packen?
Das hat sich über die Jahre total geändert. Ich lege ja jetzt schon seit dreißig Jahren auf. Früher hatte ich immer die gleiche Grundprämisse: Was würde ich selbst gerne hören, wenn ich heute in den Club gehen würde? Früher habe ich dann aber immer viel zu viel mitgenommen, weil ich damals aber auch viel mehr improvisiert habe.

Was genau meinst du mit improvisiert?
Ich habe einfach losgelegt, eine Platte nach der anderen gegriffen, dann hat sich das von alleine ergeben. Da habe ich auch viel mehr stilistische Sprünge gemacht. Aber irgendwann wurde mir das dann zu viel, das alles mitzuschleppen und bekam so meine Rückenprobleme. Das hat mich dann auch irgendwann gelangweilt. Denn wenn man auf zu viele Sachen reagieren kann, verliert man irgendwann den Fokus. Ich konnte das sehr gut, sehr eklektisch und offen, aber dann bin ich dazu übergangen, eher thematisch aufzulegen.

Finn Johannsen

Was sich in den letzten Jahren ja auch in deinen Mixen widergepiegelt hat. Man merkt, dass du dich gerne an Themen, Stilen und Genres abarbeitest.
Ja, auf jeden Fall. Ich habe ganz oft so einen Quartalsfimmel, wo ich gerade Spaß daran habe, etwas wieder oder auch neu zu entdecken. Und das nutze ich auch für Gigs, wenn es geht. Ich bereite mich inzwischen auf jeden Fall sehr genau vor. Einfach aus dem Grund, dass ich durch die ganzen Jobs und meine Familie kaum Zeit habe. Und da bin ich dann dazu übergangen, mir das insofern leichter zu machen, dass ich recherchiere, wo spiele ich, was ist das für ein Club, was läuft da normalerweise für Musik, was sind das für DJs mit denen ich auflege. Das lasse ich auch gerne mal meinen Booker fragen, was möchten die, was haben die von mir gehört, was sie toll fanden.

Führt diese genaue Vorbereitung und diese Abkehr vom eklektischen Auflegen dazu, dass du schneller packst? Weil du genauer weißt, wo du in deiner Sammlung gucken musst – und nicht nochmal alles durchgehst.
Nee, eigentlich nicht. Verschiedene Stile erfordern einfach verschiedene Arten der Vorbereitung. Es hat schon seinen Grund, dass auf vielen Discoplatten die BPM-Zahl steht. Das Live-Drumming ist da auf jeden Fall ein Faktor. Ich packe Disco zum Beispiel schon sehr strikt nach Tempo. Von da aus geht es dann um Harmonien oder Texte, die zueinander passen. Das ist eine andere Art von Vorbereitung.

Ich arbeite auch bei der Musik immer an recht vielen Dingen gleichzeitig, habe so vier bis fünf Stapel rumstehen, für bestimmte Auftritte oder manchmal auch Mixe. Die bestücke ich so nach und nach, das kann auch schon mal mehrere Wochen dauern. Wenn ich abends mal ein paar Stunden Zeit habe, wühle ich mich durch meine Sammlung, so macht mir das am meisten Spaß.

Machst du das bei anderen Platten auch, die BPMs drauf schreiben?
Ich spiele schon ewig Disco, das höre ich recht schnell raus. Die stehen nicht im Regal vorsortiert, aber wenn ich eine rausziehe, dann weiß ich das schon ungefähr einzuschätzen. Bei House-Sets ist das eigentlich überhaupt kein Faktor. Ich mag das, wenn man Sachen verknüpft, die sich gegenseitig als Referenz bedingen. Beim Reggae zum Beispiel das Original und dann die Version dazu, das kann man bei House auch machen. Also zum Beispiel einen Vocal-Mix mit einem Dub-Mix. Oder Cover-Versionen, einfach Tracks, die die gleichen Samples haben. Ich mag das, weil man da so kleine Botschaften verpacken kann. Ich kaufe die Platten nicht gezielt danach, das sind eher so Zufallsfunde, wenn ich so durch die Regale gehe. Das mag ich so daran, dieses Beschäftigen mit der eigenen Sammlung. Read the rest of this entry »


Berghain Flyer 02/17

Posted: January 31st, 2017 | Author: | Filed under: Texte Deutsch | Tags: , , , , | No Comments »

Zum Vergleich

April 1996. Seit seinem Eröffnungs-Wochenende vor einem Jahr bin ich Resident-DJ in einem Kieler Club namens . Ab und zu lege ich mittwochs auf wonach mir gerade der Sinn steht, oder donnerstags Soul, gelegentlich springe ich auch freitags ein, wiederum Soul und Disco. Musik, mit der ich in den mittleren 80ern als DJ angefangen habe. Hauptsächlich bin ich aber für den Samstag zuständig. Dann spiele ich in erster Linie House und Techno, gerne mit Ausflügen in deren Vorgeschichte. Resident-DJ heißt die ganze Nacht auflegen, allein. Unter der Woche von 22 Uhr bis 3, am Wochenende von 22 Uhr bis 5. Eigentlich gibt es eine Sperrstunde, aber das sieht man in der Stadt nicht so eng. Es dauert also oft auch wesentlich länger. Ich spiele jeden Samstag, und manchmal an den anderen Tagen noch dazu. Das macht es mit dem Studium etwas schwierig, aber noch kriege ich es hin.

Der Club war schon vor sehr langer Zeit ein Club, dann ein Billard-Salon mit Spielautomaten, dann eine Cocktail-Bar. Es hängen zwei wuchtige JBL-Boxen über der Tanzfläche, mein Arbeitsbereich ist daran angrenzend in den Tresen integriert, der sich ungefähr durch die Hälfte des Ladens schlängelt. Ich verfüge über zwei MKs und einen etwas überdimensionierten Ecler-Mixer. Es gibt keine Monitor-Boxen, ich mixe halb über die Tanzfläche, halb über Kopfhörer. Der Club fasst ca. 100 Leute und es gibt jede Nacht . Der Freitag läuft gut, deswegen muss man Samstag zeitig kommen um erst einmal wieder aufzuklaren, da die Ausrüstung in Zeitraffer altert, die Instandhaltung hingegen in Zeitlupe. Ich habe ein paar hundert Platten hinten im Büro deponiert, um weniger heranschleppen zu müssen, bringe aber trotzdem immer zu viel mit. Es gibt Slipmats und Kopfhörer, aber die taugen nichts, bringe ich auch mit. Ich wohne nicht weit weg, aber weit genug, ziehe aber trotzdem alles mit einer Sackkarre aus dem Baumarkt und einem viel zu schweren Alu-Flightcase hierher. Zurück nehme ich dann manchmal ein Taxi, je nach Erschöpfungszustand.

Meine Gage bewegt sich etwas undurchsichtig zwischen Eintritt, Umsatzbeteiligung und Getränkeumsatz und ist ziemlich elastisch. Der Eintritt liegt bei 5 Mark, das finden viele Gäste ziemlich übertrieben. Mein Rekord liegt bei 400 Mark für eine Nacht, aber da war es auch wirklich voll und ging sehr lange, ansonsten eher 100 bis 200 Mark, manchmal auch weniger. Das Publikum ist etwas unzuverlässig. Meistens ist es gut bis sehr gut gefüllt und man sieht vertraute Gesichter, die jeden Samstag wiederkommen, weil ihnen die Musik gut gefällt, und weil es gut bis sehr gut gefüllt ist. Zur Zeit gibt es keinen Club mehr in der Stadt, der bewusst eine Nacht einem Musikstil widmet, und das mit amtlicher Auswahl. Dieses Missverhältnis hilft, aber oft reicht auch eine private Veranstaltung, auf die sich alle einigen können, und das Publikum und die Gage dezimiert sich erheblich. Es gibt auch keine richtige örtliche Szene für die Musik. So ungefähr 20 Leute in der Stadt kennen genauer, was man auflegt, dem Rest gefällt es einfach, und man tanzt gerne dazu. Die Angst, alles könnte nächsten Monat wieder vorbei sein, verübt daher stetigen Druck.

Das Publikum setzt sich aus Studenten und Individualisten zusammen, letztere zum Teil noch nicht so lange nachts unterwegs, viele aber auch schon wesentlich länger. Der Zulauf von Leuten aus den anderen etablierten Clubs der Stadt und den Touristen von den Fähren ist übersichtlich, wird aber toleriert. Das Verhältnis auf der Tanzfläche männlich/weiblich ist ungefähr 50/50, beim DJ- und Tresenpersonal ungefähr 30/70. Die Schwulen in der Stadt gehen mehrheitlich auf schwule Veranstaltungen, Afrikaner kommen meistens sonntags zum Reggae, Türken und Araber meistens wenn Hip Hop läuft. Es werden viel Alkohol und Drogen konsumiert und manchmal gibt es Ärger, aber nicht zu oft. Sobald es draußen wärmer wird, halten sich viele Leute auch vor der Eingangstür auf, oder beim Döner-Imbiss gegenüber, aber in der Gegend ist nachts eh viel los, und Nachbarn, Ordnungsamt und Polizei lassen uns weitestgehend in Ruhe. Noch.

Die Flyer für meine Veranstaltungen fertige ich mit Fotos aus Büchern und Zeitschriften im Copy-Shop an, ökonomisch schwarzweiß. Montags mache ich mit dem Fahrrad eine Runde durch die wenigen Plattenläden der Stadt und verteile sie dort. Ein paar großformatige Exemplare hänge ich dort auf, wo schon seit Jahren die Leute nachts vorbeiziehen. Meine Platten kaufe ich, wenn es das Monatsbudget erlaubt, bei Wochenendausflügen in , oder telefonisch bei Hard Wax in . Den Rest des Bedarfs versuche ich mühsam in den lokalen Shops zu decken. Das mit dem Internet gehe ich vielleicht später im Jahr noch an, aber noch beziehe ich alle Informationen über Musik über den Besuch anderer Partys, Bücher und Zeitschriften, oder Tipps von Freunden.

Februar 2017 bin ich seit 14 Jahren in Berlin, und immer noch DJ. Ich schreibe selber über Musik, ich betreibe ein Label mit, und ich arbeite bei Hard Wax. In den Jahren dazwischen hat sich so ziemlich alles verändert, was meine Tätigkeiten ausmacht.

Aber erzählt mir bitte nicht, dass früher alles besser war. Es war bloß anders.

Text für den Berghain Flyer 02/17


Das Radio und ich (1977-2016)

Posted: February 15th, 2016 | Author: | Filed under: Texte Deutsch | Tags: , , , , , , , , , | 4 Comments »

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1977 bin ich acht Jahre alt, und ein Virtuose der Pausen-Taste meines BASF-Kassettenrekorders. Ich nehme vornehmlich Disco und Glam Rock-Ausläufer aus dem auf. Werner Veigel ist der Yacht Rock-Don von NDR 2. Dann sagt Wolf-Dieter Stubel in der Internationalen Hitparade beim gleichen Sender angesäuert „God Save The Queen“ von den Sex Pistols an. Ich bin nicht überzeugt, aber das Musikprogramm wird in den folgenden Jahren wesentlich interessanter.

1981 habe ich das Nachtprogramm vom NDR entdeckt. Innerhalb kurzer Zeit nehme ich unfassbare Konzerte von Palais Schaumburg, Deutsch-Amerikanische Freundschaft und The Wirtschaftswunder auf.

1985 hat das Format-Radio Einzug gehalten, und es läuft gefühlt nur noch Phil Collins.

1985 wird Paul Baskerville schon wieder einen Sendeplatz beim NDR los, und spielt zum Abschied ausschließlich fantastische Musik aus seiner Heimatstadt Manchester.

1988 tanze ich seit zwei Jahren zu House in Hamburger und Kieler Clubs. Zum ersten Mal im Radio höre ich die Musik aber in einer mehrstündigen Live-Übertragung aus dem Hannoveraner Club Checkers.

1989 höre ich auf einer langen Autofahrt durch Frankreich eine beeindruckende Sendung namens „Ecstasy Club“. Aus Müsique forevör! Kurze Zeit später in Palma, auch nur noch House in der Playlist. Deutschland? Fehlanzeige.

1991 fahre ich durch Niedersachsen und kann endlich mal wieder John Peel auf BFBS hören. Er spielt dreimal hintereinander „Gypsy Woman“. Beim zweiten Mal summe ich mit.

1993 bin ich in und mache im Hotelzimmer das Radio an. Noch am gleichen Tag kaufe ich auf dem Portobello Market zahlreiche Kassetten-Mitschnitte von amerikanischen DJs auf Kiss FM und englischen Jungle DJs. Ich will auch Piratensender.

1994 ist meine Freundin als Au Pair in Rom und schickt mir Tape-Mitschnitte von überragenden House-Shows des Senders Radio Centro Suono. Ich bin froh, dass es ihr so gut geht.

1994 startet Boris Dlugosch aus dem Hamburger Clubs seine Mixshow auf dem Jugendsender N-Joy. Jahre zu spät für das regelmäßige Club-Erlebnis im Radio, aber trotzdem höchst willkommen.

1995 zu Besuch in , letzte Love Parade auf dem Kurfürstendamm. Vor ihren Club-Gigs spielen eine Menge DJs im Radio. Ich kriege bis heute nicht raus, von wem der „When Doves Cry“-Bootleg ist, den alle zu haben scheinen.

1997 habe ich auch dieses Internet, arbeite mich systematisch durch die historischen Radioaufnahmen der Mix-Sektion der Page und rücke Kontexte zurecht. Ich brauche alles von WBLS und WBMX und komme mir aus nationaler Perspektive jetzt erst recht betrogen vor.

1999 verbrenne ich eine Menge Geld, um mit meinem AOL-Einwähltarif in Echtzeit ohne Buffer-Aussetzer das Set von Derrick Carter bei der Beta Lounge auf Kassette aufzunehmen und hasse den Real Player mehr als die CDU.

2001 habe ich auch dieses Breitband-Internet. Jetzt brauche ich alle historischen Radioshows, die ich kriegen kann. Kurze später finde ich heraus was ein monatliches Datenvolumen ist. Fies.

2002 habe ich auch diese Breitband-Flatrate und höre regelmäßig das Cybernetic Broadcast System. Dass Italo Disco, die heimlich verehrte Prollmusik meiner frühen Jugend, einmal derart hip sein würde, hätte ich niemals gedacht. Die anderen Bestandteile des Programms freuen mich aber auch.

2004 rotiert auf dem CBS der Acid House-Mix „Smileyville“, den ich mit einem Freund angefertigt habe. Result.

2005 sammle ich immer noch ausgiebig historische Radioshows und Club-Mitschnitte über gängige Suchmaschinen, aber jetzt kommen auch noch Podcasts hinzu. Ich verweigere mich iTunes und lade umständlich einzeln herunter.

2007 frage ich mich, was Steinski wohl so treibt und entdecke seine Themen-Sendungen auf WMFU. Ich höre begeistert Radio, als wären es wieder die 80er. Ein Moderator, ein Thema, Musik zum Thema. Vielleicht geht doch alles etwas zu schnell.

2007 erzählt mir Eric Wahlforss von seinem Start Up zum Austausch unter Musikern und gibt mir einen Voucher. Auf Soundcloud entdecke ich allerdings auch bereits reichlich Fremdeigentum. Mir schwant juristisches Konfliktpotential.

2007 gründe ich mit Freunden das Webzine D*ruffalo und dessen DJ-Exekutive, die D*ruffalo Hit Squad. Wir initiieren die -Serie und peitschen nacheinander alles durch, was uns jemals musikalisch begeistert hat.

schaue ich mir Theo Parrish im Boiler Room an, vom Schreibtisch aus. Ich frage mich wie viel bequemer alles noch werden wird, bevor es alle langweilt.

Entnervt von den allwöchentlichen Gig-File-Tauschbörsen entscheiden Stefan Goldmann und ich den DJ-Mailout unseres Labels Macro einzustellen und stattdessen nur noch Radioshows zu bemustern. Wir recherchieren bis in die entlegensten Winkel und sind erstaunt, was es alles gibt.

2013 beginne ich nach diversen Gastauftritten bei terrestrischen und virtuellen Radiosendern über die Jahre bei dem neu gegründeten Berlin Community Radio meine monatliche Sendung „“. Eigentlich will ich nur präsentieren, was ich mir an neuer Musik von Hard Wax mitnehme, aber dann peitsche ich nacheinander alles durch, was mich jemals musikalisch begeistert hat.

2014 sitze ich auf einem Podium zum Thema Radio und Clubkultur. Monika Dietl hat eine Tüte mit Kassetten dabei, und spielt umwerfende Highlights ihrer Sendungen aus den 90ern vor. Nur Musik zu spielen, wie man es zur Zeit meistens macht, ist eben doch oft nicht alles.

2015 beugt sich Soundcloud dem Druck der Majors bezüglich Copyright-Verletzungen und löscht im Zuge auch die Accounts der Internet-Radiosender NTS, Red Light und Berlin Community Radio. Es folgt ein Exodus zu Mixcloud und anderen Plattformen, mit erheblichem Verlust an Reichweite.

2015 stelle ich aus Zeitmangel schweren Herzens „Hot Wax“ ein, nach 35 Sendungen.

2016 stelle ich zufällig fest, dass ich hundert Mitschnitte von Froggy & The Soul Mafia archiviert habe, obwohl mir die von ihnen gespielte Musik oft zu jazzfunkig und raregroovig ist, um mir das öfter anzuhören. Es ist mir aber egal. Ich weiß noch, wie es 1977 war.

Groove März/April 2016

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House Hunting #20 – Various Artists ltd #2

Posted: November 5th, 2014 | Author: | Filed under: Interviews English | Tags: , , , , , | No Comments »

Over the 80s and 90s I spent a lot of time per week digging through a tiny store called Plattenkiste in my hometown of , up North in Germany. The store was rammed with stacks of records, filthy paperbacks, VHS tapes and video games. It was all completely unsorted, and whenever they did their regular flea market stints, they just rearranged it all back randomly and you had to start all over again. The store was operated by a family business, a couple and their daughter, and neither of whom had even a vague interest in what they were selling, nor any knowledge. The only music playing was an oldie station, constantly. They bought record collections from local DJs, Danish libraries and any private person in need of money. Every record in the store then cost 2 Deutschmarks, regardless of format, and later 2 Euros. It was a total goldmine, where I found a good deal of my record collection, and even if it now has dried up compared to its former glory days, I still find bargains there whenever I go back to visit family and old friends.

One of the finds with the most impact on me has to be “Ruff Disco Volume One” by , which was released on NYC based Black Label in 1992, and which I discovered in the store a year later, probably left there by some local DJ in search of some funky House tunes for the rather commercial clubs of the town. Given that purpose, this particular record was really bound to fail. Apart from myself I never hear it played in clubs for years to come. Disco actually was the theme throughout, and its samples mainly shared the same heritage used in the freestyle based releases of early 90’s New York House labels. But that was it completely in terms of similarities. These tracks deconstructed Disco thoroughly, down to a primitive core that was just incredibly rugged and dark. It kicked determinedly, but all the glitz of its sample references were twisted to a muffled mess, and you were rather thrown out into the back alley through the back door than swayed through the velvet rope on the other side of the building. The record was and is totally visionary, and it preceded what the mid 90’s trackstyle or Detroit House producers would make of Disco, albeit arguably not this radical and daring.

This was pre-internet, so it took me some more years to find out the producer behind it was DJ Milo from ‘s legendary Wild Bunch sound system, and then I loved it even more. You could snatch up copies of it for little money for a really long time, but last I checked that changed dramatically, and these few words probably won’t help. Then again, it might help to get it reissued. Else, dig and you shall find.

Link


Finn Johannsen – Hot Wax 004

Posted: May 24th, 2013 | Author: | Filed under: Mixes | Tags: , , , , , , , | No Comments »

Lengthy post-punk special, inspired my first ventures into clubs. The artwork is the logo of a new wave club in I regularly went to in the 80s, called Pfefferminz.

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The Human League – The Black Hit Of Space
Indoor Life – Contre Nature
Chris Carter – Beat
– Say Hello Wave Goodbye
400 Blows – Strangeways (Revisited)
Dark Day – Nudes In The Forest
The Wirtschaftswunder – The Girls Of The Navy
Shock – R.E.R.B.
Section 25 – Looking From A Hilltop
Tears For Fears – Pale Shelter
Cabaret Voltaire – Automotivation
Boris Policeband – Tow Away
Family Fodder – Winter Song
Holger Hiller – Das Feuer
Kreutzer – Affentanz
Comateens – Ghosts
Pete Shelley – On My Own
Markus Oehlen – Beer Is Enough
Palais Schaumburg – Kinder Der Tod
Simple Minds – I Travel
– The Anvil
– What Use?
The Cure – The Walk
Orchestral Manoeuvres In The Dark – Messages
– Video 586
The Fun Boy Three – Life In General
Virgin Prunes – Faculties Of a Broken Heart
The Neon Judgement – The Fashion Party
British Standard Unit – D’ya Think I’m Sexy
John Foxx – Underpass
Brenda Ray – D’Ya Hear Me!
The Specials – I Can’t Stand It
BEF – Uptown Apocalypse
Vanity 6 – Make-Up
Implog – Holland Tunnel Dive
Jah Wobble – I Need You By My Side
David Byrne – Big Business
The Associates – Skipping
Patrick Cowley & Jorge Socarras – Robot Children
Fad Gadget – Pedestrian
Ike Yard – Cherish 8
James White And The Blacks – Contort Yourself
Gang Of Four – At Home He Feels Like A Tourist
General Strike – My Other Body
– Shadazz
Chain Of Command – Honour Amongst Thieves
Electric Chairs – J’Attends Les Marines
Clock DVA – Resistance
Vice Versa – Riot Squad
Throbbing Gristle – United
Mathematiques Modernes – A+B
The Bach Revolution – Labor Pains
The Vyllies – Babylon
Strange Devotion – Against The New Formation
Der Plan – Wat’s Dat?
The Flying Lizards – TV
The Flying Lizards – Tube
Ceramic Hello – Ringing In The Sane
Jeunesse D’Ivoire – A Gift Of Tears
Blue Chips Of Asama – Haruko’s Lament
The Sound – I Can’t Escape Myself
Pere Ubu – The Modern Dance
Thomas Leer – Letter From America
Baard – Savior For The Nations
Atom Spies – Single Dance
Vivien Goldman – Launderette
Sun Yama – Subterrean Homesick Blues
John Bender – 39A5 Something
Liaisons Dangereuses – Être Assis Ou Danser
Fred Frith – Same Old Me
Kim Fowley – Searching For A Human In Tight Blue Jeans
The Normal – Warm Leatherette


Finn Johannsen – Tanzdiele, Kiel, 2001

Posted: August 1st, 2012 | Author: | Filed under: Mixes | Tags: , , , , , | No Comments »

 

Justus Köhncke – Shelter
Phatt Pussycat – Hold It Down
Home & Garden – Sexuality
Louie Austen – Hoping
Girls On Top – I Wanna Dance With Numbers
Metro Area – Miura
DJ Spinna – Deep Rooted (Original Dub)
Roy Davis Jr. Feat. Peven Everett – Watch Them Come
– Scared Of Losing U
C++ – Angie’s Fucked
Green Velvet – La La Land
UR – Hardlife
Oneiro – Shhh!
Sticky Feat. Ms Dynamite – Booo!
Air Frog – Bon Voyage (Swag Handsome Prince Mix)
Derrick L. Carter – Legacy
DJ Dozia Featuring Susanna Claro – Drum Attack -2,1
Black Masses – My Heavenly Stars
System 360 – Super Tuesday
Moodymann – JAN
Twenty Twelve – The Cool Rebellion
Johnny Dangerous – Kill For A Day
Tiefschwarz – Never
Underground Resistance – Timeline
Hot Lizard – The Theme (Love From San Francisco Mix)
Blaze Production Presents James Toney Jr. Project – Lovely Ones
Jori Hulkkonen – Let Me Luv U
Metro Area – Caught Up
Norma Jean Bell – Dreams
Moodymann – Wednesday Night People


Finn Johannsen – Tanzdiele, Kiel, 2000

Posted: July 1st, 2012 | Author: | Filed under: Mixes | Tags: , , , , , , , , , | No Comments »

 

Luomo – Tessio
Pépé Bradock – Life
Photek – Mine To Give
The Parallax Corporation – Anti Social Tendencies
– Can’t Take It ( Remix)
Moodymann – Analog:Live
Foremost Poets – Moon Raker (Phase II)
Seal – The Latest Craze
& Jovonn – Back In The Dark
Blaze – Funky People
The Closer – Sound Is The Device
Stan Francisco – Lover 2 Lover
Deep Sensation – Can’t Give You Up
Victor Simonelli – Ease Into The Dance
– One More Time
Derrick L. Carter – 10
Jasper Street Company – Music
Rhythm Section Featuring Donald O – Do You Know
D.J Spen – Tedd’s Beat Goes On
DJ Romain & Matt Keys – Jesse’s Speech
& – Like Morning
Agent X – In The Morning
Kerri Chandler – I Found You
Cooly’s Hot Box – What A Surprise
Deep Theory Featuring Haley – Do It
Mutiny UK – Bliss
– Sunbeams And The Rain
Nick Holder – Show Me Love
Scuba – Heavenly
Saint Etienne – How We Used To Live


Finn Johannsen – Tanzdiele, Kiel, 1999

Posted: June 1st, 2012 | Author: | Filed under: Mixes | Tags: , , , , , , , , , | 1 Comment »

 

– Hold On
DJ Spinna – Ladbroke
Metro Area – Atmosphrique
Tiny Trendies – The Sky Is Not Crying
Freaks – 2 Please U
Gemini – We Are The Future
Andrés – Reality
Armand Van Helden Feat. Roland Clark – Flowerz
Nick Holder – Summer Daze
Derrick L. Carter – Dreaming Again
– Beau Mot Plage
Dino + Terry – Moon Dub
Sound Stream – Good Soul
Norma Jean Bell – Friday Nite
Ghost – Bodyguard
Eddie “Flashin” Fowlkes – Oh Lord
Blumfeld – Status Quo Vadis
– Brother In Love
– Burujha
Nick Holder – Fill Your Dreams
Moodymann – Shades Of Jae
Terry Callier – I Don’t Want To See Myself (Without You)
Masters At Work Feat. India – To Be In Love
Kimara Lovelace – When Can Our Love Begin
– Show-U-Love
Mutabaruka – Dis Poem ’99
Pépé Bradock & The Grand Brûlé’s Choir – Deep Burnt
Kerri Chandler – Digital Love Affair
Herbert Meets Them Rednail Kidz – I Think Of You
Jamico Feat. Jackie Cohen – This Luv Is Real