Ihr habt ja schon einiges erreicht, obwohl das Label noch gar nicht so lange existiert. Was euch damals dazu gebracht Permanent Vacation zu gründen?
Tom Bioly: Im Juni 2006 kam die erste Compilation raus, also fast drei Jahre her. Wir haben uns damals bei Benji im Plattenladen kennen gelernt. Dann haben wir festgestellt, dass wir beide die gleiche Musik super finden und das, was wir machen wollten, gab es nicht so richtig.
Benjamin Fröhlich: Vor allen Dingen in Deutschland gab es das nicht.
TB: Ich habe damals bei Compost gearbeitet und wusste wie man das macht, ein Label zu gründen und was dazugehört. Und dann hatten wir beide die Idee, das mal auszuprobieren.
BF: Eigentlich hatten wir beide unabhängig voneinander vorher schon so eine Idee, und dann war es die logische Konsequenz es zusammen zu machen.
Sehr Old School, zwei Gleichgesinnte treffen sich im Plattenladen.
TB: Stimmt (lacht). Wir beide kannten ja viele Leute, die in dem Bereich unterwegs sind, DJ-Freunde oder über Compost, aber es ist dann schon etwas Besonderes jemanden zu treffen, mit dem man bei Musik geschmacklich zu 99% auf einer Linie liegt. Das ist meistens nicht der Fall.
BF: Aber es ist auch schwierig so was zu machen, wenn man darüber streiten müsste was man macht.
TB: Was wir machen ist ja auch ein bisschen spezieller, nicht so der Konsens-Sound, oder der TechHouse-Bereich, wo man sich vielleicht besser einigen kann. Read the rest of this entry »
Der Schwede Johan Agebjörn hat sich neben seinen Ambient-Projekten schon etwas länger in die Plastikherzen der Italo-Disco-Revisionisten gepoppt. Den Backkatalog muss er aber auch wirklich erschöpfend studiert haben und derart entschlossen beteuert er die für Italo typische falsche Unschuld, ersetzt aber die mediterrane Skrupellosigkeit in der Herangehensweise an Pop mit dem Anspruch eines mit Produktionsmitteln gut ausgestatteten Tüftlers, der sich ehrlich um den guten Song bemüht. Damit erreicht er zwar nicht den billigen Charme von Valerie Dore-Platten, aber die durchaus ähnliche Stimme von Sally Shapiro singt durchaus ähnliche Melodien in Stücken von elastischer Finesse und Texten voller ungeschickt zögerlicher Intimität und doch kalkulierender Verführungskraft, zu denen man eigentlich nur Getränke bestellen sollte, die in der Dunkelheit fahl leuchten, und wer zuerst auf der Tanzfläche den Blick erwidert, hat verloren.
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