Classic Flowers – Whichflower? (Four Roses Recordings)

Posted: July 4th, 2009 | Author: | Filed under: Rezensionen | Tags: , , , , , | No Comments »

Das Label von Danilo Plessow alias Motor City Drum Ensemble und Sebastian Gaiser alias meldet sich zurück, und das mit einer EP, die dem ollen -Klepper einen ordentlichen Stock zwischen die Beine wirft. „Whichflower?“ ist ein eigenwilliger Groover, der mit dem klassischen Logic-Acapella Vertrautheit antäuscht, um sich dann über verdrehte Beats und ungewöhnlich geschichtete Flächen in andere Gefilde davonzumachen. Als hätte man zeitgemäßen Deep House mutwillig ein Bein gestellt und beim Versuch den Unfallhergang im Studio nachzubilden wäre etwas ganz Anderes entstanden, das viel faszinierender ist. Das gilt auch für die B-Seite „Aclaime“, aber hier werden die tradierten Strukturen noch ein Stück weiter lädiert. Dubbige Ansammlungen von Flächen, die sich wie feiner Nieselregen festsetzen und einzelne Spuren von erheblichen transformierten Instrumenten ziehen versonnen aneinander vorbei, und entladen sich plötzlich in einem psychotisch summenden Zwischenfall. Wirklich ausgezeichnet.

07/09


@ 30 Anniversary House

Posted: May 30th, 2009 | Author: | Filed under: Gigs | Tags: , , , | No Comments »


Interview: Motor City Drum Ensemble

Posted: January 9th, 2009 | Author: | Filed under: Interviews Deutsch | Tags: , , , , , | No Comments »

Die Divenschnipsel und die wohligen Flächen können bei vielen Trittbrettfahrern der House-Wiederkehr nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der aseptische Grundklang nur schwerlich mit den tradierten Grundfesten des Sounds vereinbaren lässt, und sich entsprechend auch nur rudimentär von der Preset-Beliebigkeit der TechHouse-Schwemme der letzten Jahre unterscheidet. In der Flut solcher Missverständnisse ragen schon seit geraumer die Produktionen vom Stuttgarter Boy Wonder Danilo Plessow heraus, der eben genau jene notwendige Emotionalität und Dreck in seine Tracks impft. Die Geschichte mit House und dem Feeling halt.

Wobei es eigentlich seit der Teenie-Genese von etwa Ron Trents Frühwerk nicht weiter verwundern sollte, dass jemand in jungen Jahren schon dieses Feeling aufweist. “Das Thema mit dem Alter ist zwar schon in Inverse Cinematics-Zeiten überstrapaziert worden, aber trotzdem: ich habe schon sehr früh angefangen, Musik zu machen. Erst am Schlagzeug, dann mit billigen Software-Sequencern. So sind die ersten Releases auf Pulver entstanden. Durch Jazzschlagzeug und die Liebe zu Hip Hop und das Finden von Samples begann die Suche nach Jazzplatten. Ich bin in einer Kleinstadt mit nur einem Plattenladen aufgewachsen, aber da der Typ auf Death Metal spezialisiert war, konnte ich mit Schülergeld an einige Schätze kommen. Unter meinen ersten fünf LPs waren John Coltranes “Love Supreme”, The Awakening auf Black Jazz Records und auch Moodymanns “Silent Introduction”, wobei mir letztere erst mit 15, 16 Jahren, nach dem ersten Clubbesuch, so richtig als Meisterwerk bewusst wurde. Das war noch in den Anfangszeiten des Internets, d. h. man hatte noch nicht die Möglichkeiten in Sekunden an jedes Release zu kommen, war auch gut so. Ich hatte also nur meinen kleinen Mikrokosmos aus wenigen Platten, die ich immer wieder hörte, und ich hatte Glück, die richtigen für mich zu erwischen.“ Read the rest of this entry »


Icasol – Ongou (Claremont 56)

Posted: September 4th, 2008 | Author: | Filed under: Rezensionen | Tags: , , , , , | No Comments »

DJ Mudds Spezialisten-Disco-Label hat sich einen Track vom deutschen Produzenten gesichert, der auch schon als auf Four Roses Recordings ein paar funkelnde -Glanzlichter gesetzt hat. „Ongou“ hingegen ist ein lichtdurchfluteter Arpeggioboogie, der sich langsam über wohlige Strudel in einen stark erweiterten Bewusstseinszustand hinübergleiten lässt. Wer jemals über das Anschauen von Heißluftballons oder anderen freundlichen Schwebeobjekten über beeindruckender Landschaft ins Wonnedämmern geraten ist, ist hier mehr als gut aufgehoben. Die verabschieden sich mit ihrem Remix vorerst von der eigenen Tradition von Disco in Dub, und markieren stattdessen tolldreist den vorläufigen Kulminationspunkt in Sachen überbalearischer, vollhippiesker Soft Rock-Ambience. Weit weit draußen.

09/08


Mujaba – Prescriptions / Fuelta (Four Roses Recordings)

Posted: March 5th, 2008 | Author: | Filed under: Rezensionen | Tags: , , , , | No Comments »

Four Roses Recordings passieren nach der schönen EP vom Motor City Drum Ensemble Ende letzten Jahres nun fast schon im Schlendergang die letzten Kilometer gen Deepenhausen, wo schon ein ganzer Pulk im Zielbereich mit vollem Jubelarsenal erwartungsvoll die Ankunft erwartet. Für den Rest der Saison werden sie wohl zu den A-Teams gehören. Verantwortlich für den ungefährdeten Rennverlauf sind diese zwei verkopften House-Trips, beide entspannt im Tempo, aber mit Druck im Sound. Schon der ruft ins Gedächtnis, die Akkorde und Flächen gehen Echo über Dub, mit sehr verfänglichen Untertönen, die bei „Fuelta“ schon fast an eine Deep-Variante von „Jesus Loves The Acid“ erinnern, und es wird denn auch Schicht um Schicht intensiviert, bis man am Ende völlig endorphintrunken den Reißverschluss zum Zielfoto hochzieht. Grand!

03/08