Der finale Tusch der Neubearbeitungen zu Antenas Album “Camino del Sol”. Stimmig zusammengepackt die Mixe von Escort und Enne, die sich ziemlich genau an dem 80er-Jazzpop orientieren, den man damals ungnädig verstieß, als dieser etwas später nicht mehr nur mit Geschmäcklertum flirtete, sondern zu Acid Jazz verödete. Hier ist es aber noch die Vorstellung von Pool-Coolness und, aus denen etwa Everything But The Girls grandioses Debütalbum entsprang. „En Cavale“, das damalige Soloalbum von Antenas Isabelle, ging auch sehr kokett in diese Richtung weiter. Man kann zu alten Favoriten ja so ungerecht sein, da kommt das gerade richtig um die Wiedergutmachung einzuläuten. Der Prince Charming ist hier jedoch abermals der Mix von Pink Alert, der dir erst den Rücken eincremt und dich dann mit einem Gewinnerlächeln von der Liege ins Becken schubst. Der geheime Star unter den diesjährigen Sommerhits.
Die Stücke von Antena, erstmals 1982 als Album auf dem Les Disques Du Crépuscule veröffentlicht, bieten einen prima Nährboden für Nachbearbeitungen zwischen Il Discotto, Amnesia-Rekapitulationen, Benelux-Wavepop und Gardasee-Discoexperimenten und diese sind hier alle auf dem Mannschaftsfoto versammelt und jonglieren die imaginativen Urlaubsimpressionen zum Beat. Joakim und Todd Terje stolzierten schon im Spotlight durch die Clubs, beispielsweise Lexx und Escort zogen angemessen nach und hier gibt es noch die würdige Nachhut obendrauf, in Form von den Chromatics, Enne, Steve Yanko (dessen “The Boy” Mix auch noch als 12″ rauskommt) und vor allem Pink Alert, die “Joppo+Eno” so freundlich dubpoppig und melodiegewandt in Balearik tunken, dass man nur dankbar sein kann für all die vorwiegend bewölkt aufgewachsenen Mitteleuropäer, die sich darbend früher, jetzt und zukünftig quer durch die Musikgeschichte zur Sonne komponieren. Die deutsche Entsprechung wäre vielleicht “Ich werde in der Sonne immer dicker” der Zimmermänner in den richtigen Händen, nur so als Vorschlag.
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