Interview: Wahoo

Posted: September 9th, 2007 | Author: | Filed under: Artikel | Tags: , , | No Comments »

Ist das Album für euch so eine Art Querschuss? Es ist ja schon ein Popalbum. Was für ein Statement wollt ihr damit vorlegen?

Georg: Wir haben schon vor, mit dieser Platte mehr Leute zu erreichen als mit dem was wir sonst machen, ohne uns zu verbiegen. Ich habe auch festgestellt, dass viele meiner größten Idole oder Einflüsse nicht aus dem Underground kommen, sondern eigentlich eher aus dem Mainstream, bzw. Underground heißt nicht immer, dass es was Tolles ist. Der Anteil von absolutem Oberschrott und guten Sachen ist genauso hoch wie im Mainstream. Daher haben wir alles rein gebracht was wir gut finden und uns vielleicht ein bisschen mehr an unseren Vorbildern orientiert, die Major Label Artists sind. Aber natürlich ist beispielsweise immer noch eine ordentliche Portion von dem drin, was Dixon auflegt. Wir haben einfach angefangen, es gestutzt und kompakt gemacht, sodass die Songs auch alleine stehen können.

Dixon: Das war auch wichtig für uns, wir wollten es hörbar machen. Wir haben ja recht lange dran gesessen. Vorher gab es einige Sketches und es gab öfters Momente wo wir uns gefragt haben: Kann man das so durchhören? Jetzt haben wir ein Album gemacht, das ich höre ohne zu denken, jetzt lege ich doch mal lieber die White Stripes ein oder die Map of Africa oder Amy Winehouse. Ich habe mir im Urlaub diverse CDs gekauft und fühlte mich gut als ich dann unsere CD eingelegt habe und die auch durchhören konnte. Mir ging es bis jetzt immer so, dass man, wenn man länger an Sachen gesessen hat, was bei uns meistens der Fall ist, es einfach nachher nicht mehr hören kann. Ich kann es noch hören. Ich kann es durchlaufen lassen ohne dass ich denke: Lass mich jetzt in Ruhe!

Georg: Das war bei mir auch so. Es ist auch ein Album, das ich zuhause hören kann wenn ich Freunde da habe ohne mich dabei unwohl zu fühlen, auch wenn vorher irgendeine High Production-Platte lief, oder Rock. Ich habe dann nicht das Gefühl, jetzt lege ich was Nerdiges auf, auf das nur ein paar bestimmte Leute stehen. Man muss nicht viel erklären, es läuft einfach und die Leute wissen worum es geht. Es löst etwas aus, vielleicht auch bisschen der Humor bei einigen Songs. Das war bei vielen anderen Sachen von uns nicht so. Die waren auch nicht unbedingt schwierig, mein Album war für viele auch ein Popalbum, aber sie gingen in eine bestimmte Richtung und waren auch lange nicht so ambitioniert. Ich habe mich auch vom Songwriting her viel bewusster da rangesetzt als bei meinem ersten Album.

Das Album wirkt ja schon wie aus einem Guss, aber es hat trotzdem sehr viele verschiedene stilistische Elemente und Einflüsse. War das ein Problem, das alles einzubauen?

Georg: Wir hatten erstmal Probleme, das in unsere Chips einzuarbeiten, in die ganze Software. Unsere Samplebänke waren erstmal so gut wie leer und dann mussten wir erstmal technisch checken, wie wir diesen Level erreichen.

Dixon: Georg hatte schon vorher ein Album gemacht, wenn auch von Jazzanova produziert. Bei mir war das bisher eigentlich immer nur eine Auseinandersetzung mit einem Thema. Ich hab einen Track gemacht, oder einen Remix und das sollte so und so werden und dann hab mich drei Wochen da rangesetzt bis ich das dahin gekriegt habe. Während des Ganzen ist es vielleicht auch irgendwo anders hingegangen aber es war halt eine Auseinandersetzung mit einem kleinen musikalischen Mikrospektrum. Das war ganz anders ausgerichtet als ein Album wo man einen Song im Prozess tausendmal verändert, wo man die Abfolge verändert und Tracks rausschmeißt. Wo man sich denkt, wir brauchen jetzt noch etwas, was etwa in eine Punkrichtung geht, also setzt man sich erstmal damit auseinander. Wir mussten erstmal zu uns finden, lernen was wir als Wahoo eigentlich wollen. Wir hatten bis dahin ja nur Remixe gemacht, was will man dann eigentlich mit so einem Album sagen? Das andere war die Umsetzung. Als es dann plötzlich glücklicherweise nicht zwölf Housebeats hintereinander waren, die man so aus dem Ärmel schüttelt, sondern komplex, mit vielen Instrumenten, viele Liveaufnahmen. Da beschäftigt man sich mit dem Technischen, was bisher nicht der Fall war. Das letzte Problem war den glücklicherweise von dir erkannten einen Guss überhaupt hinzukriegen. Bevor wir die letzten zwei Stücke gemacht haben, gab es diesen Guss noch nicht.

Georg: Es gab schon diesen Guss, indem wir bewusst einige Instrumente eingesetzt haben, die öfter wiederkommen, Synthies die wir häufig benutzen. Man erkennt auch bei den Harmonien ein bisschen meine Handschrift, es ist ja auch letztendlich alles Soul. Auch diese Punknummer ist ein Soulstück. Das ist auch, was es zu einem Guss macht.

Dixon: Aber der war vor diesen letzten beiden Stücken nicht da…

Georg: Stimmt.

Dixon: Cool so, aber wie legt man das jetzt zusammen, dass es ein Guss wird? Da geht es ja nicht um ähnliche, wieder erkennbare Harmonien oder ob es immer der gleiche Sänger ist, was bei uns ja auch nicht der Fall ist, sondern um die Anordnung, den Rhythmus den das Album durch die einzelnen Tracks findet. Das ist erst durch die letzten beiden Songs unbewusst passiert. Davor habe ich mich damit nicht ganz wohl gefühlt, dann war alles anders. Auf einmal war es richtig.

Georg: Ja, die kamen noch ziemlich schnell im Januar dazu. Jetzt ist es viel runder. Wir hatten auch noch einen anderen rausgeschmissen. Es ist schon erstaunlich wie man so ein Puzzle zusammensetzt und denkt, das ist schon ein schönes Bild aber da fehlen noch zwei Stückchen um es zum Ganzen zu machen. Jetzt ist ein Rahmen dafür gegeben, worum es eigentlich geht.

Du singst ja auch selber. War es ein Problem die ganzen Gastvokalisten in diesen Überlegungen auf eine Linie zu bringen?

Georg: Das war bei diesem Projekt auch eine große Freiheit. Anders als vorher bei meinen eigenen Sachen, wo ich schon manchmal gedacht habe, soll ich das jetzt singen oder lieber nicht. Jetzt konnte ich aussuchen, wer zu welchem Stück besser passt. Wir hatten anfangs ein Problem, weil wir noch nicht so bekannt waren und viele unserer Wunschkandidaten wohl dachten, damit wollen wir nichts zu tun haben. Später habe ich die Texte geschrieben und es denen vorgesungen so wie es klingen sollte, um es auf eine Linie zu bekommen, etwa bei Miss Platnum, Celina Bostic oder Paul Randolph. Das ist vielleicht auch die Stärke des Albums. Robert Owens ist eher auf uns zugekommen und wir haben den Track um ihn herumgebastelt damit es zum Rest passt, ihn sozusagen verformt. Mit Capitol A waren wir eh im Studio. Wir hatten überall unsere Hand drauf und daher hat das vielleicht auch ein stärkeres Albumgefühl als Sachen, wo Produzenten Sängern Tracks schicken und hoffen, dass was Schönes zurückkommt und das meistens auf ihr Album raufhauen ohne den Hintergedanken, an der Stelle hätte ich mir das vielleicht schöner oder anders vorgestellt, aber ich will den Typen auch nicht beleidigen. Ist ja auch eine heikle Sache.

Vieles auf dem Album ist Modern Soul, anderes hätte ich nicht so von euch erwartet, wie z. B. die Reggaeeinflüsse.

Georg: Wir mögen beide gerne Reggae und wir mögen beide gerne Rock. Wir haben schon verschiedene Musikgeschmäcker hier und da aber wir haben auf diesem Album das vereint, was wir beide mögen. Diese Ska-Gitarrennummer war auch ein Zufallsprodukt, unser Gitarrist hat was gespielt für ein ganz anderes Lied, was wir später wieder rausgeschmissen haben, so ein ruhiges psychedelisches Rockding. Daraus hat sich das entwickelt. Dann hat sich ergeben, dass Felix von Basement Jaxx, den ich noch von früher kenne, das singt. Weil der für uns auch ein großes Vorbild ist. Von der Attitüde her und wie sie an ihre Songs rangehen und ihre Alben. Die haben z. B. auch oft die Vocals geschrieben für ihre Sänger und haben den Underground aber auch die Popschiene nicht zu ernst genommen.

Basement Jaxx als großes Vorbild hätte man euch vielleicht auch nicht unbedingt zugeschrieben.

Dixon: Die haben House-Produktionen gemacht, die state of the art waren und die ich ganz groß fand, und dann ihr erstes Album, und das war was ganz Anderes. Das hat mich damals total überrascht. Das war ein befreiender Umgang mit dem Thema House. Es waren fast alles noch Housenummern und es ging um Spaß. Das ist bei uns vielleicht nicht so extrem aber es gibt eben uns als eigenständige Künstler und es gibt halt Wahoo. Ich hasse es, wenn sich Leute zehn verschiedene Pseudonyme geben und der Unterschied ist der Effektgrad der Hi-Hat. Wenn wir schon was machen, was uns beide vereint und jetzt nicht Dixons Innervisions-Linie oder Georg Levins Songwriter-Soul-Linie ist, dann lass uns doch da einfach ein bisschen über die Stränge schlagen.

Was ist für euch als Wahoo der Unterschied oder auch Mehrwert zu euren anderen Aktivitäten?

Georg: Ich kann mich bei Wahoo in viel mehr musikalischen Bereichen austoben und werde nicht so sehr auf meine Person und meine Stimme reduziert. Auch mal andere Leute produzieren, völlig andere Sachen machen, weil ich auch völlig verschiedene Sachen höre. Soul ist schon mein Stronghold, da hab ich vielleicht auch das beste Gefühl für, aber man kann das auch mit anderen Sachen kombinieren.

Dixon: Es ist ein ständiger Lernprozess. Ich sehe mich nicht als den kreativsten Musikproduzenten der Welt. Ich bin nicht Âme, die einen Sound geformt haben oder ich bin auch nicht Georg, der einen Song schreiben kann. Ich bin eher so etwas wie ein Executive Producer der Sachen aus Leuten rauskitzelt. Darin sehe ich meine Stärke.

Georg: Das sehe ich auch so. Du hast in vielerlei Hinsicht ein viel besseres Beurteilungsvermögen als ich. Wir haben uns am Anfang ordentlich die Schädel eingehauen, wenn es um bestimmte Sachen ging. Daraus hat sich mir eine ganz andere Perspektive auf Musik eröffnet, eine Nichtmusikerperspektive auf Musik. Dass es gerade bei House und auch bei Soul auf irgendwelche Synthielines ankommt. Mir war das früher egal. Ich dachte du kannst genau so gut eine andere Synthieline nehmen bei bestimmten Sachen, wenn sie ähnlich sind und sah das nicht als Detail, das den entscheidenden Unterschied macht. Das musste ich erstmal kapieren. Und das kann er supergut, auch mit Popsongs.

Dixon: Wahoo ist ja nicht unser Nebenprojekt, es ist unser Hauptprojekt, das Abwechslung bietet und alles erträglich macht. Fünf Tage die Woche Housemusik produzieren, das bin nicht ich. Ich bin im Club, da bin ich Housesoldier, das kann ich, da ist mein Herz, das will ich auch noch eine Weile machen. Aber im Studio gibt es mich so nicht. Außerhalb des Clubs höre ich eben nicht nur House, das Studio ist außerhalb des Clubs und ich will da auch nicht nur House produzieren.

Wie würdet ihr reagieren, wenn Wahoo auf einmal sehr erfolgreich wird und ihr euch dann darauf konzentrieren müsstet, diesen Level zu halten?

Georg: Wahoo ist mein Hauptprojekt, ich mache eigentlich nichts anderes mehr seit zwei oder drei Jahren, deswegen ist es mir auch wichtig, das es gut läuft. Wenn es nicht gut läuft ist es vielleicht auch ein Problem, die Kraft aufzuwenden, es auf diesem Level noch mal zu versuchen. Wir haben über Jahre viel rein gesteckt und auch keine großen Kompromisse gemacht, das kostet natürlich Energie.

Dixon: Eine Konsequenz daraus ist auf jeden Fall, dass Georg mehr und mehr in den Vordergrund tritt, weil es letztendlich auch in der Außenwahrnehmung oft das neue Dixon-Ding ist. Das liegt halt daran, dass ich auf einer anderen Ebene mit Innervisions stark in der Presse bin und die ganze Zeit als DJ unterwegs bin. Die Realität ist aber, dass Georg 75% von Wahoo ist, und ich der Anhang. Je nachdem wie erfolgreich das wird, wird das dann auch mehr und mehr nach außen getragen werden, dass das hauptsächlich auf Georg basiert. Ich bin vielleicht nicht ganz wegzudenken, aber es ist nicht nur irgendein neues Projekt von Dixon. Das ist jetzt schon noch ein Missverständnis in der öffentlichen Wahrnehmung, das hoffentlich weniger und weniger wird.

Das nervt dich also auch, dass es so wahrgenommen wird?

Dixon: Ja. Ich hab das eine zeitlang gar nicht mitbekommen. Das kriegt Georg natürlich zuerst mit, wenn er irgendwelche Artikel liest und seinen Namen vermisst.

Georg: Viele Leute denken halt auch ich bin Sänger und fertig. Er produziert einen Beat und ich trällere da ein bisschen drüber. Ich mache das ja auch gerne, aber es kommt hinter anderen Sachen, die ich sonst mache. Ich bin in erster Linie Songwriter und Produzent und dann kommt das Singen. Mir macht es Spaß, Gesang und Texte zu schreiben, auch für andere. Aber das Singen an sich ist für mich gar nicht so wichtig. Die Hauptmotivation ist, eine Idee zu entwickeln und aufzunehmen.

Es gibt also eine Außenwirkung, die ihr anpeilen wollt. Relativiert sich das eventuell wieder mit Remixen, die dafür gemacht werden und Wahoo dann wieder in einen anderen Kontext stellen?

Dixon: Nee, wir wollten ein Album machen. Jetzt ist es da, das war unser Ziel. Wir sind bei einer Plattenfirma, da gibt es Mechanismen und da kommen Singles raus. Wir denken aber auch nicht, was da jetzt als Single erscheint muss genau so und so sein.

Ihr seid da also auch zu Kompromissen bereit?

Georg: Mir ist das ganz ehrlich gesagt egal. Es ist natürlich schön, wenn das ein guter Remix ist, aber das finde ich nicht so entscheidend wie den Punkt dass er hilft, uns den Leuten zu öffnen und dass sie auf das Signal aufmerksam werden. Da hätte ich kein Problem mit.

Dixon: Um da mal eine Parallele zu Innervisions zu ziehen: Mir ist es da wichtig, dass es Originalsongs sind. Ich sign da keine Nummer, die ich irgendwie ok finde, von der ich dann aber glaube, dass ein Remix von Superstar XY sie besser macht. So ist es auch beim Album letztendlich. Das Album ist gut. Das haben wir abgeliefert, damit sind wir zufrieden. Da kann es solche und solche Remixe von geben, das ist mir total egal. Zum Originalsong stehe ich.

Und was ist mit Kompromissen bei den Originalsongs?

Dixon: Ganz ehrlich, wir wissen das noch nicht. Wir waren noch nicht in der Situation. Bis jetzt haben wir was hingelegt, was wir gut finden und wenn das durch die Decke geht, klar. Man könnte natürlich in die Falle treten auf die du damit anspielst: Wenn „Damn“ jetzt die Megasingle wird und alles andere läuft nicht so gut, macht man bei nächsten Album zwölf „Damns“.

Georg: Das würden wir nicht machen. Ich kann mir schon vorstellen, ein ähnliches Album zu machen wenn es gut funktioniert hat, aber das wissen wir ja noch nicht.

Ihr habt euch ja auch den Spielraum selber erweitert, indem ihr die Position von Songwriter und Produzent einnehmt, die mit Gastsängern arbeiten. Die kann man ja auch austauschen.

Dixon: Wir sagen ja auch nicht, dass wir auf keinen Fall in die Popfalle treten würden. Auf wenn die Studioarbeit manchmal Krampf ist, im Endeffekt muss es ja auch Spaß machen. Das Album ist jetzt in dem Moment veröffentlicht, wo wir beide dazu stehen. Und das wird in Zukunft auch so sein. Ich glaube nicht, dass wir etwas veröffentlichen, zu dem wir nicht stehen. Ob wir dazu stehen, weil wir uns verändert haben, oder wir sind dann plötzlich eine Liveband geworden, oder nur Georg singt jetzt noch, oder Paul Randolph wird unser Hauptsänger, ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass wir am Ende des Tages dazu stehen werden. Das wird sich nicht ändern.

Georg: Sowas wie „Get Another Girl“ hätte ich vor drei Jahren nicht geschrieben. Da hatte ich jetzt aber Bock drauf. Das wären mir damals zu poppige Harmonien gewesen, auch der Aufbau. Da habe ich mich mehr geöffnet, auch um mehr Leute zu erreichen. Als ich festgestellt habe, dass das bei den Leuten gut ankommt, hab ich das natürlich auch persönlich lieb gewonnen und nicht die Sachen, wo ich in meinem stillen Kämmerlein dachte, oh wie geil, und dann damit doch nicht so viele Leute erreichen konnte. Es gibt auch sowas wie „(I Got) Somebody New“ was unter meinem Namen immer noch der erfolgreichste Song ist, da hatte ich mich damals eigentlich verbogen. Das waren nicht meine typischen Harmonien oder Melodien, das kam nicht so aus dem Bauch. Aber der Song kam gut an, und andere Songs, die eher aus dem Bauch heraus waren, kamen zum Teil nicht so gut an. Die Beatles haben auch darauf geachtet was gerade läuft und das mit dem vereint, was sie gerade gut finden. Das ist eine ganz komische romantische Vorstellung, dass der Sänger oder Songschreiber sich mit seiner Gitarre hinsetzt und was macht und an nichts anderes denkt, und das werden dann die besten Stücke.

Dixon: Man selbst hat ja auch eine Vorliebe für etwas, und man denkt, es wäre am tollsten, wenn man genau das hinkriegt. Und dann macht man das und merkt: Das ist ja langweilig. Du kannst halt einfach nicht zwölf gleiche Songs hintereinander machen.

Georg: Es gibt aber einige Leute, die das machen und damit erfolgreich sind.

Dixon: Sagen wir es so rum: Wir konsumieren so diverse Musik, dass uns diese eine allerallerliebste Richtung nicht befriedigt, wenn wir sie zwölfmal hintereinander machen würden. Das ist uns halt bewusst geworden. So wie ich einen DJ-Abend arrangiere, setzte ich mich halt jetzt seit einer gewissen Zeit mit dem Format Album auseinander. Wie funktioniert das? Warum ist bei einem anderen Album der achte Song plötzlich ruhig? Du kannst es doch eigentlich nicht ruhig machen wenn der siebte Song voll die Energie hatte. Aber wenn man selber so etwas produziert, dann merkt man halt warum.

Georg: Ich habe mir ein neues Auto gekauft, da war nur ein Kassettenrekorder drin und dann habe ich mal wieder meine alten Kassetten ausgegraben, mühsamst aufgenommen. Da war alles Mögliche drauf. Da kommt Marvin Gaye und danach Led Zeppelin und dann wieder was völlig anderes. Das waren immer meine Lieblingskassetten. Nicht die, wo es ruhig ist, oder nur Action, oder nur eine Band.

De:Bug 09/07



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