DJ Naughty – One Night In Berlin (Eskimo Recordings)
Posted: October 7th, 2005 | Author: Finn | Filed under: Rezensionen | Tags: de:bug, DJ Naughty | No Comments »Der Alt-Gigolo mit dem schon immer etwas flexibleren Spektrum, sich der Hauptstadt im Mix annähernd. Inwiefern das jetzt repräsentativ ist, möge der interessierte Hörer im Vergleich mit dem favorisierten Club abgleichen. Laut Naughty verlangt der Anlass aufzuzeigen, wie schön sich neuerer Electro-House-Boompty der Marke Tiga, Vitalic, Ewan Pearson, M.A.N.D.Y., Thomas Anderson und ähnlichem mit ein paar originalen Perlen der elektronischen Seite von Disco und House aus der Jack-Phase verbinden lässt. Für den Sequencer in der Disco stehen hier eingangs einer von Rick James’ unbedarfteren Momenten (‚In My House’), Proto-Balihu-Space-Kitsch von Patrick Cowley (‚Sea Hunt’) und schöner Italo von Eleanor Academia, für Jack halten Bam Bam, J.M. Silk und das unverwüstliche Boller-Acapella von ‚Love Can’t Turn Around’ hin. Tatsächlich ergibt das durchaus Sinn, die Originale machen es vor und die Fortführungen berufen sich darauf. Etliche Tracks sind zudem von Naughty zweckdienlich editiert worden, Zeichen der Zeit erkannt. Unterstreicht die Auswahl der Old School-Tracks jetzt deren Zeitlosigkeit und die Auswahl der neueren Tracks deren legitime Nachfolgerschaft? Tatsächlich ist in diesem Mix die Anordnung und die Soundangleichung so weit fortgeschritten, dass ein zeitlicher Kontext keine wirkliche Rolle spielt. Auf der Basis kann man dann locker die geeigneten Eckpfeiler Disco, Synthiepop, Techno, Electro, Jack, EBM, Acid, Garage und Indierock (Chikinki in der Rolle des gewagten Ausreißers) zueinander führen ohne dass man gravierend ins Stutzen kommt. Das ist dann kohärent, funktioniert und folgt im angemessenen Umfang der gegenwärtigen diffusen Auffassung von Dancefloor-Glam. Ich weiß nicht, ob das Phuture-hafte MCing zwischendurch Naughty höchstselbst ist und ob das nur auf der Promo ist, fand ich charmant
De:Bug 10/05
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