Roy Ayers – Mystic Voyage / I Am Your Mind Part II (BBE)

Posted: November 7th, 2005 | Author: | Filed under: Rezensionen | Tags: , , , , , | No Comments »

Dies ist der dritte Teil der EP-Serie zum anstehenden Remix-Album im Frühjahr 2006 und er klingt formidabel. Für die Drum And Bass-Gemeinde bauen Marky & XRS exakt den Vocal-Clubhit, den man von ihnen erwarten konnte. Auf diesen sonnendurchfluteten Flow haben sie quasi ein Abo, dass geht ihnen flugs von der Hand, ist aber auch immer noch sehr schön anzuhören. Etwas gewagter sind die restlichen Adaptionen. Jeremy Newall gelingt ein 1A spaciger Boogie, der an die guten Tage von Clubsoul erinnert, steht wohl wieder unmittelbar vor der Tür. Mr V macht aus “In Your Mind Part II” zwei schöne TechHouse-Versionen, die sich rechtmäßig im Umfeld der guten Seite von San Francisco Deep House und Londoner Boompty niederlassen können. Pepe Bradock geht auch in die Tiefe, aber wesentlich weiter, bis er schon dunkel-psychedelische Gefilde vorstößt, in denen der Groove mit allen Bauteilen reduziert und seziert wird, um als kühner Entwurf wieder an die Oberfläche zu kommen. Beeindruckender House-Dub, in großen Buchstaben. Lobenswert bei allen Beiträgen ist zudem die fehlende Scheu vor den originalen Vocals, das wird nach Bedarf auf Ayers selber oder auf die Gastsängerinnen konzentriert, aber immer smart.

De:Bug 01/05


Roy Ayers – Tarzan / Funk In The Hole Remixes (BBE)

Posted: October 7th, 2005 | Author: | Filed under: Rezensionen | Tags: , , , , , , | No Comments »

Die erste von drei Doppel-EPs, sozusagen der Vorwaschgang des Anfang nächsten Jahres erscheinenden Albums ‘Virgin Ubiquity – Remixed’. Das Erbe des Altmeisters soll natürlich würdig gepflegt werden, also lässt man nicht David Morales ‚Running Away’ für den Main Floor aufbocken, aber IDM-Dekonstruktionen stehen auch nicht gerade an. Eher schon fragt man bei Osunlade an, ob er nicht aus ‚Tarzan’ seinen patentierten hüpfenden Deep House bauen kann, mit afrozentrischer Anbindung und eingebauter Spirituell-Garantie. Das wird Freunde auf den esoterischeren Tanzflächen der Metropolen finden, daher auch gleich in zwei Versionen. Für den Nu Yorica-Bereich macht Aloe Blacc von Stones Throw aus ‚Liquid Love’ einen relaxten Latin-Shuffle, die Platinum Pied Pipers denken sich ‚Funk In The Hole’ als kompakten Jazz Funk Boogie der sich ulkig zäh im Groove dahin zieht, Sunshine wird von Amalgamation Of Soundz eigentlich nur mit etwas prägnanteren Slow-Jam-Beats versehen, Nicolay denkt sich ‚Funk In The Hole’ als kompakten Jazz Funk Boogie der noch ein paar zackige Disco-Strings und Keyboard-Schwurbel à la Manzel in petto hat und Jeremy Newall zum Abschluss noch mal Boogie, in seiner Authentizität glatt als huldigender Re-Edit durchgehend. Das alles ist überwiegend so penibel am Erwartungshorizont austariert, dass man sich fragt ob ein bisschen Main Floor oder Dekonstruktionen wirklich zuviel Salz in der Suppe gewesen wären.

De:Bug 10/05